Mittwoch, 31. August 2011

tag 13: buddeln VI (und letzte)

Wie immer 4 Uhr aufstehen, fertig machen, los!

Heute gibt es gar nicht so viel zu berichten.
Wir haben zuerst bei unserem Feld die Schattenzelte abgebaut, das war schonmal ne Aktion. Das alles runter zu bekommen und auseinander zu friemeln, alles falten und abtransportieren.
Danach haben wir in unserem Square noch den Boden gelevelt, noch einiges abgetragen. Und das alles in der prallen Sonne!
Als wir fertig waren mussten wir alles, ALLES, fegen. Die Ränder, die Wände, die Squares, andere Squares......
Kommentar des Tagen: Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in der Wüste fegen würde!!!
Wie wahr. =)

Andreas ist zum Abschluss nochmal mit dem Blower durch alle Squares unseres Feldes. Das war eine Staubwolke! Und als dann alles schön 'sauber' war, habe ich die Squares fotografiert und Mikael, mein Square-Leiter, hat ein Bild von mir im tiefsten Loch des Feldes gemacht. Da lieg ich so drinnen.
A propos Fotos: neue Fotos sind hochgeladen. Jerusalem und die letzten Tage hier und bei der Grabung.

Das war also mein letzter Tag da draußen. =(

Wieder in den Dorms hab ich meine Sachen gepackt und mit einer Kofferwaage gewogen. Ich dachte ich wäre voll drüber, aber zum Glück nicht. Puh! Hoffen wir die Waage ging richtig.

Um 20 Uhr war die Abschlussparty auf einem Parkplatz in der Nähe.
Wir haben zusammengesessen, Lagerfeuer gemacht, was getrunken und gequatscht.

Nun bin ich soo müde und muss schlafen, vor allem damit meine Halsschmerzen weggehen.
Morgen fahr ich dann um 9 Uhr zum Flughafen und in weniger als 24 Stunden müsste ich dann back in Elstal sein.

Dann lest ihr nochmal von mir, ob alles gut geklappt hat.
Bis dann und ich hoffe ihr konntet wenigstens auf eine etwas andere Weise, Anteil an meinem Abenteuer haben, welches ja definitiv eins war. =)

Liebe Grüße

Dienstag, 30. August 2011

tag 12: buddeln V

4 Uhr aufstehen, 5 Uhr losfahren.......wie immer.

Es war wiedermal echt frisch draußen am Ausgrabungsplatz. Morgens ist es immer ziemlich kalt.
Ich bin gleich wieder zu meinem Square gegangen und habe angefangen mit den anderen den Boden zu putzen, anschließend zu leveln und wieder zu putzen.
Dann hat Andreas, der Feldleiter unseres Feldes (mehrere Squares nebeneinander ergeben ein Feld) mich gebeten ihm beim endgültigen vermessen der geschlossenen Squares zu helfen. Anschlißend ging es in meinem Square weiter.
Heute war der letzte Ausgrabungs-Tag. Morgen und Übermorgen wird nur alles geputzt, die Zelte abgebaut und das Luftbild gemacht. Und dann war es das mit den Ausgrabungen von Qubur el-Walaydeh, denn eine weitere Grabungs-Campagne wird es hier nicht mehr geben.
Also wie gesagt, heute war letzter Grabungstag und was passiert?? Wir machen die tollsten Funde in unserem Square!!!
Wir haben eine Mauer gefunden, die perfekt zu dem daneben liegenden Square passt, wo sie weiter verläuft. Außerdem haben wir eine Installation gefunden, die ich dann ausgegraben habe und irgendwann auf eine Ascheschicht und Kohle gestoßen bin, was uns vermuten lässt, dass es wahrscheinlich eine von Steinen umrandete Feuerstelle war. Voll toll =)
Und dann haben wir noch ein großes Stück Wirbelsäule eines Tieres gefunden, mitten im Square!
Habe natürlich alles fotografiert. =)
Nach weiteren Messungen und weiterem Graben sind wir dann wieder abgefahren.
Es ist so ärgerlich, dass morgen kein Graben mehr geplant ist, jetzt, wo wir so tolle Sachen finden.

Nach dem Mittagessen und dem Pottery washing tat die Dusche sowas von gut! Danach bin ich allein in die Mall gefahren. War auch mal ganz ruhig ohne Stress shoppen zu gehen. =)
Natürlich habe ich auch nochmal frozen yoghurt mit Früchten gegessen. Yammi!
Gegen 19:30 Uhr war ich dann wieder zurück.
Habe schonmal angefangen meinen Koffer zu packen, denn ich fliege ja am Donnerstag.
Ging doch echt schnell rum die Zeit.
Morgen heißt es restlichen Kram packen, sauber machen und ab zur Abschlussparty. =D
Natürlich alles nach der Grabung.

Für heute sage ich gute Nacht. Ich bin so müede und mein Rücken hat noch nie so weh getan. Dennoch bin ich echt froh, dass ich mit hier her gefahren mit. =)

Bis morgen.
Leila tof


Montag, 29. August 2011

tag 11: buddeln III

Wieder 4 Uhr aufstehen!
Zum Glueck schlaf ich im Bus immer weiter. =)

Es ging gleich an die Arbeit im selben Square wie gestern. Zuerst habe ich weiter an meiner Mauer gescratched und vorsichtig gegraben um sie frei zu legen. Danach mussten wir alles Saubermachen im Square, den ganzen Boden, um dann mit einem Laubblaeser den Feinstaub raus zu pusten. Auf diese Weise kann man den Boden genau erkennen und ablesen (wenn man weiss wie das alles aussehen soll) wo sich Mauern im Boden befinden und wo weiter gegraben werden muss.
Bei uns im Square scheinen einige Mauern vorhanden zu sein.
Also hiess es: leveln! Das bedeutet, dass man den ganzen Boden auf eine Ebene bringt, weil man immer eine moeglichst ebene Flaeche haben moechte.
Dann mussten wir tiefer gehen, den Boden um 10 cm abtragen. Also: Spitzhacke und Spaten und auf ging's! Das war wieder echt anstrengend und heute hat mir wirklich Kraft und Luft gefehlt. Deswegen habe ich ueberall wo wir dann schon runter waren mit dem Boden schon mal die Seitenwaende begradigt. Zwischendurch wurde ich immer wieder zum Messen gebeten, also zum Ablesen der Hoehen. Verschiedene Squares wurden ausgemessen, die schon geschlossen sind, wo also nicht mehr gearbeitet wird.
Heute wurden ausserdem Proben aus dem Square neben uns genommen, fuer die Radio Carbon Untersuchung, mit der dann das Alter bestimmt werden kann, und weitere Untersuchungen. Dort wurde naemlich eine Ascheschicht gefunden.
Den ganzen restlichen Tag habe ich hauptsaechlich die Waende des Squares begradigt. Das dauert ein Bisschen (ich mach das ja auch ziemlich genau ;-) ) und ausserdem mussten wir, nachdem wir 10 cm weiter unten waren und alles gelevelt hatten, 10 weitere cm nach unten.
Puh!

Im Bus bin ich auf dem Rueckweg sofort eingeschlafen.
An der Mensa angekommen gab es Mittagessen und dann draussen Pottery washing. Da nun viele abgereist sind (weil sie nur 3 Wochen da waren, keine Sorge) waren wir relativ wenige und es hat ein wenig gedauert.
Anschliessend habe ich Fotos von diesem Teil des Campus gemacht und bin dann kurz nach Hause und dann zum Pool schwimmen.
Ich muss sagen, heute war der 'kaelteste' Tag bisher. Lag wohl an einigen Wolken die immer wieder die Sonne verdeckt haben.

Wieder in meinem Zimmer wollte ich dann ins Internet, auf meinen Blog schreiben und endlich weitere Bilder hochladen, besonders DIE Bilder........und dann sagt mir mein Computer, dass ich keine Internetverbindung habe und jeglicher Versuch das zu reparieren und wieder herzustellen ist gescheitert!
Echt nervig und tut mir auch echt Leid. Ich hoffe morgen gehts wieder. Das ist wirklich aergerlich!
Deswegen schreibe ich gerade aus dem Computerraum.
Ich werde noch einen Versuch taetigen ein paar neue Bilder von hier aus hochzuladen, aber ich kann eben fuer nichts garantieren.

Also denn, einen schoenen Abend und eine gute Nacht

Sonntag, 28. August 2011

tag 10: buddeln II

Uff! 4:13 Uhr aufstehen, nachdem ich gestern erst 'so spät' ins Bett gekommen bin!

Die Busfahrt zurück war bisschen abenteuerlich. Wir haben erstmal 1,5 Stunden vor dem Busbahnhof gewartet bis er aufmachte und dann sind wir nach den Taschenkontrollen (ist hier üblich bei öffentlichen Gebäuden) wie wild nach oben gestürzt um als erstes am Bus zu sein. Es war nämlich der erste Bus der nach Shabat Ende nach Be'er Sheva fuhr und den wollen natürlich viele bekommen. Vor dem Bus war auch ein megagedränge, man wurde förmlich in den Bus hineingequetscht!
Zum Glück haben wir Sitzplätze bekommen für die 1,5 Stunden Fahrt. Viele mussten stehen.
Um kurz vor 22 Uhr waren wir dann da.

Heute musste ich wie gesagt wieder früh raus und auf zur Grabung.
Ich arbeite jetzt in dem neu eröffneten Square, da ja mein ursprüngliches am Donnerstag geschlossen wurde.
Wir waren gerade ca 30 cm tief im ganzen Square, als wir heute morgen zu viert angefangen haben zu arbeiten.
Ich dürfte die Höhen vermessen, also selbst mit dem Messgerät lesen (ganz altes Ding!) und nicht als Messstange-Halter. Michael, mein neuer Square-Leiter hat mir das beigebracht. Macht echt Spaß. =)
Anschließend habe ich mit der großen Spitzhacke den Boden abgetragen. Sowas von anstrengend! Mein Rücken ist hart und tut echt weh vom Hacken und Eimer schleppen und knien und hocken und sich verdrehen....!
Deswegen habe ich nach einer Weile Hacken die Wände begradigt, in Feinarbeit, damit man an den Schichten dann ablesen kann, was so zum Vorschein kommt und was evtl vorgefallen ist, oder wo man als nächstes graben sollte.
Habe ein dickes Lob bekommen und darf wahrscheinlich nun immer ran, weil meine Mauern so schön gerade werden. =)
Als alles fertig war hab ich weiter mitgegraben und Mudbrick, Lehmziegel, gefunden und angefangen, sie vorsichtig freizulegen. Daraus waren die Mauern der Häuser gebaut und danach genau suchen wir, um die Architektur zu verstehen. Ich habe den ganzen restlichen Tag damit verbracht die Mauer Stück für Stück freizulegen. Muss man wirklich vorsichtig sein, um nicht alles kaputt zu machen.
Am Ende der Grabungszeit kam ein Bagger zu uns in die Nähe und hat begonnen ein tiefes Loch zu graben, um zu sehen ob dort noch was ist. Auf die rabiate Weise aufgrund des Zeitmangels.
Ist schließlich die letze Grabungskampagne an diesem Ort und es sind nur noch 2 reine Grabungstage. Danach wir abgebaut, saubergemacht etc.
Zum Ende hin dürfte ich nochmal vermessen und musste quer über den ganzen Bereich 1a, in dem unser Square und noch weitere liegen, gegen den Baggerlärm hin zu Michael brüllen, damit er die Zahlen aufschreiben konnte.
Total fertig und müde und vor allem dreckig fuhren wir zurück zur Uni, aßen Mittag in der Mensa (wo ich peinlicherweise vor Müdigkeit mein halbes Essen verschüttet hab) und dann auf zum Pottery waschen.

Nach einer schönen schönen Dusche sind wir zu dritt in die Mall gefahren.
Zuerst wollten wir zur Post, waren gerade drinnen, da begannen alle ganz aufgeregt Hebräisch zu reden, einige rannten schnell aus dem Gebäude, ein Mann scheuchte auch uns raus, sagte aber nicht wieso. Wir haben nichts verstanden, was los ist oder so, bis wir nach einiger Zeit endlich erfahren haben, dass ein verdächtiges Objekt in der Post ist, deswegen Bombenalarm und alle nach draußen!! Super!
Deswegen sind wir dann gleich rüber zur Mall und shoppen. =)
Leider hab ich nicht so gefunden wonach ich gesucht habe. =(

Um 19.30 Uhr sind wir wieder zur Uni zurück und haben uns von Anastasia und Florian verabschiedet, die in der Frühe zurück fliegen.
Dann bin ich hoch in meinen Raum und nun werde ich ins Bett gehen.
Morgen gibt es endlich weitere Fotos und vor allem auch die von meinem tollen Fund, sofern nicht wieder was dazwischen kommt.
Also, leila tof

Samstag, 27. August 2011

tag9: jerusalem III

Heute Morgen hab ich richtig schoen ausgeschlafen, bis kurz vor 9 Uhr.
Bis 11 mussten wir aus dem Hostel ausgecheckt sein, konnten aber unser Gepaeck im Gepaeck-Lagerraum stehen lassen. Zum Glueck!
Wir sind dann sofort zum Jaffa Gate gegangen und dort auf die Stadtmauer hoch. Man kann einen Rundgang darauf machen. Es gibt den Nordweg und den Suedweg.
Wir waren auf Erstem.
Es ist ein herrlicher Ausblick ueber die Stadt und die Aussenbezirke der Stadt.
Der Mauerweg ist sehr schmal und hat viele Stufen rauf und runter, die echt gross sind. Ist also schon sehr abenteuerlich da oben langzugehen.
Man kommt an den verschiedenen Stadttoren vorbei, wo wir aber nicht nach unten sind, sondern bis zum Schluss, bis zum Archaeologischen Park an der Klagemauer. Dort haben wir uns auf den Weg in die Davidsstadt, city of David, gemacht, da ich unbedingt den Hiskiatunnel sehen wollte. Wir konnten dort, in der Stadt, herumgehen und arcgaeologische Ausgrabungen sehen, jedoch war der Tunneleingang am Warren Schacht zu, da heute Shabat ist. Schade =(
Aber die Gartenanlage davor war sehr schoen.

Wir sind danach wieder hoch zur Altstadt und vor der Klagemauer entlang. Dort auf dem Platz hat mich eine junge Frau angesprochen, Julie, und hat uns eingeladen mit ihr und dem anwesenden Rabbi und ein paar Juden auf dem Platz Shabat zu feiern und die einmalige Gelegenheit zu nutzen, Akkaddisch zu hoeren. Der Rabbi ist wohl einer der wenigen oder sogar der Einzige hier, der das noch spricht.
Wir haben also mitgefeiert, Traubensaft bekommen, nach den Worten des Rabbis. Dann gab es Kekse, spaeter Wassermelone und noch mehr Kekse. Sie waren alle superlieb zu uns, haben und immer sofort mit allem versorgt, uns noch weiteres zu Trinken gegeben und uns alles erklaert.
Eine echte Erfahrung. =)

Anschliessend sind wir wieder zum Jaffator und dort dann den anderen Mauerrundgang entlang.
Er war superlang und in der prallen Sonne, weswegen wir nun alle total fertig sind und Sonnenbrand haben.
Wir werden nun noch Falafel essen gehen und dann richtung Busbahnhof, wo wir den ersten Bus der wieder faehrt, nach Be'er Sheva nehmen werden.

Das war das Abenteuer Jerusalem =)

Freitag, 26. August 2011

tag8: jerusalem II

Heute konnte ich mal ein bisschen laenger schlafen. Um kurz vor 8 bin ich aufgestanden und nachdem ich mich fertig gemacht habe, sind Tobi und ich zum Jaffa Gate um dort Anastasia und Annika zu treffen.
Als die beiden da waren sind wir mit der Tram (die es erst seit knapp 2 Wochen gibt) von der Altstadt weg und auf der Jaffa street entlanggefahren.
Bei dem Shuk sind wir ausgestiegen (das ist ein grosser Markt) und durch die ganzen Markthallen gelaufen und die Seitenstrassen entlang. Es ist echt unglaublich, wie viel es hier gibt, was die Markthaendler dort alles verkaufen. Ueberall gibt es Obst und Gemuese und besonders Gewuerze in Massen. Sogar Safran, was ja sehr wertvoll und teuer ist, gibt es ueberall.
Es gab auch einen Laden, wo es gefrorenen Joghurt gibt, den man dann mit verschiedenen Fruechten, Schokolade, Sirup etc. versehen kann. Suuper lecker!
Auf der Jaffa Street, wo wir dann wieder herauskamen, sind ganz viele Geschaefte. Also waren wir, so lange die Geschaefte heute noch geoeffnet waren, shoppen.
Ich konnte auch das ein oder andere erbeuten. =)

Mittags sind wir zurueck ins Hostel um dort auf der Dachterasse auszuruhen und frische Feigen, Bananen, Kaktusfruechte und Weintrauben zu essen.
Man konnte immer wieder den Muezzin hoeren, der betete. Das schallt durch die ganze Stadt!
Spaeter hat sich ein anderer Gast aus dem Hostel zu uns gesellt, John aus Minnesota, der ein fast einwandfreies Deutsch spricht, jetzt grad fuer 1 Woche in Israel ist und eigentlich 1 Jahr in Jordanien Arabisch studiert.
Wir haben uns lange mit ihm unterhalten und er hat uns fuer den Rest des Tages begleitet.
Gegen 15 Uhr sind wir aufgebrochen und den Kreuzesweg Jesu entlanggelaufen.
Er endet in der Grabeskirche, die sehr sehr eindrucksvoll ist, jedoch leider sehr viel Charme durch die kulturelle Abfertigung verliert.
Natuerlich habe ich tausende Fotos von allem gemacht, das Grab Jesu betreten, den Stein, auf dem er gelegen hat und gesalbt wurde beruehrt....... falls das alles auch so stimmt, dass es die entsprechenden Stellen waren.

Nach der Besichtigung, die uns viel viel abverlangt hat (durch die Stadt vei hammer Hitze) haben wir an einem kleinen Falafelladen neben dem Hostel zu Abend gegessen. Es war richtig richtig lecker.
Nachdem wir dann alle satt und zufrieden waren haben wir uns auf den Weg zur Klagemauer gemacht.
Das ist gar nicht so einfach waehrend des Ramadan, wobei wir genau bei Sonnenuntergang los sind und die ganzen Menschen im Arabischen Viertel sich gerade sofort auf ihr Essen stuerzten. Deswegen konnten wir schnell durch.

An der Klagemauer waren so viele Menschen (ist ja Shabat) und beteten und sangen, tanzten und weinten! Wir haben auf dem Platz vor der Klagemauer gesessen und zugesehen.
Nach einiger Zeit sind wir Maedels auf der Frauenseie (ja, das gibt es hier) bis vorne an die Mauer, zwischen all den betenden Frauen her. Ich habe meine Haende auf die Mauer gelegt und ich muss sagen, in dem Moment bekommt man so einen Gefuehlsrausch. Um einen rum all die betenden und singenden Menschen und man steht mitten im den Meer an dieser bedeutenden Mauer!

Nach dem Besuch sind wir durch das juedische Viertel zurueck zum Hostel, haben nochmal die Aussicht bei Nacht genossen und sind dann noch in einer Bar was trinken gegangen.

Nun bin ich totmuede und werd gleich nur noch in mein Bett fallen.
Bis morgen

Donnerstag, 25. August 2011

Tag7: jerusalem

Heute Nacht sind wir wieder durch Sirenen geweckt worden und mussten Schutz suchen! Bloede!
Um 4 Uhr bin ich dann wieder aufgestanden und los zur Grabung.
Dort angekommen hat Steve allen Neuen erstmal eine Tour gegeben und alle Grabungsstellen erklaert und gezeigt. Ich hab ganz viele Fotos gemacht. =)
Beim Graben selbst habe ich wieder eine tolle Scherbe gefunden, allerdings keine bemalte.

Unser Square wurde heute geschlossen, da keine weiteren Funde erwartet werden. Deswegen werde ich ab Sonntag in einem anderen Square arbeiten.

Nach der Grabung, dem Mittagessen und dem Pottery washing ging es schnell duschen, Sachen packen und ab zum Bus.
Wir (Tobi, Anastasia, Annika und ich) sind nach 2 Stunden Fahrt in Jerusalem angekommen.
Es war ein etwas laengerer Fussmarsch in die Altstadt zur Herberge. Dort haben wir eingecheckt und sind dann durch die Stadt gewandert. Es ist echt wunderschoen hier. =)
In den Gassen sind ganz viele Laeden und Haendler und alle quatschen mich an!
Einer hat gar nich mehr aufgehoert mir was verkaufen zu wollen! Das ist der Nachteil an blonden Haaren hier.
Das arabische Viertel haben wir gemieden, da sollte man nicht hin.

Nun bin ich in der Herberge, habe 10 Minuten am Pc und dann muss ich wieder weg.
Demnach werde ich die Mails mit dem Link zu meinem Fotoalbum die Tage rumschicken, sobald ich Gelegenheit hab. Vielleicht laesst mein Ipod das ja noch zu. Der will mich naemlich nicht auf den Blog schreiben lassen!

So weit fuer heute!
Liebe Gruesse

Mittwoch, 24. August 2011

tag6: buddeln!

Heute konnte ich endlich buddeln!!! =)

Um kurz nach 4 Uhr bin ich aufgestanden, hab mich fertig gemacht und bin runter zum Bus. Der hat uns um 5 Uhr abgeholt und wir sind 45 Minuten nach Qubur el-Walaydeh gefahren, so heißt unsere Ausgrabungsstelle.
Dort wurde ich mit anderen Neuen in einen der drei Bereiche eingeteilt. Wir haben eine Schubkarre mit Arbeitsutensilien gefüllt und sind zu unserer Stelle gegangen. Dort waren 4 sogenannte Sections offen, wo schon gegraben worden war, die letzten 2 Wochen über.
Heute wurde eine weitere Section geöffnet (5x5 Meter Quadrate in denen gegraben wird). Deswegen haben wir ein neues Sonnennetz aufgebaut über der Stelle. Dazu wurde das netz doppelt gelegt, am rand Steine festgebunden um es zu beschweren, dann wurde es an die anderen schon aufgebauten Netze gebunden und dann mit Hilfe von Stangen und Rohren zeltähnlich aufgestemmt.
Nachdem das alles erledigt war, wurde ich auf eine Section verteilt. Wir haben dort dann zu viert gearbeitet.
Der Sectionleiter Richard und ich nahmen erstmal die ganzen Vermessungen durch. Ich bin mit einem Vermessungsstab an die verschiedenen Ebenen innerhalb der Section gegangen und Richard hat mit dem Messgerät vermessen.
Danach konnte dann auch ich anfangen zu hacken und zu graben.
Nach nur 20 Minuten habe ich den bisher bedeutendsten Fund der Section gemacht: eine ca 7 lange, 3 cm hohe Tonscherbe, die der Rand eines Kruges war und dazu auch noch bemalt ist!!! Das ist ein seltener Fund!
Alle waren voll begeistert.
Die Scherbe entspricht der typischen Philister-Keramik. Voll toll! =)
Mein allererster archäologischer Fund meines Lebens ist ein total bedeutender und besonderer!
Ich hab so gefeiert. =)

Etwas später habe ich noch Knochen eines Tieres gefunden. Vor allem Kieferknochen. Wir dachten erst es wäre eine Ziege gewesen, Steve sagt aber, dass der Kiefer dafür zu groß ist.
Also wissen wir es nocht nicht.
Noch etwas später habe ich dann neben unzähligen unbedeutenden Tonscherbenfunden noch einen komplett intakten Henkel eines Kruges gefunden!
Steve sagt schon in anderen Sections: "vielleicht sollten wir Sarah mal hier graben lassen, die findet Gold!"
heheh =)

Es war also ein sehr gelungener Tag, der mir viel Anerkennung gebracht hat. =)

Um 13 Uhr sind wir, nachdem wir alles saubergemacht hatten in den Sections und die Geräte weggeräumt, zum Campus zurück und in die Mensa mittag essen.
Anschließend hieß es 'pottery washing'. Also saßen wir auf der Wiese draußen und wuschen die ganzen Funde (außer Knochen) und legten alles zum Trocknen in Holzkästen. Viele haben meine Tonscherbe bewundert, die nach dem Waschen noch viel viel schöner aussieht.

Nach dem Waschen hatten wir frei.
Ich bin erstmal duschen, dann Geld holen (yeah, meine Karte geht!) und dann ein Eis essen.
Nun ist es spät und ich muss dringend ins Bett.

Morgen werde ich nach der Grabung mit ein Paar Leuten bis Samstag Abend nach Jerusalem fahren. Wir werden in einem Hostel übernachten. Ich bin echt mal gespannt wie das alles wird.
Ich werde versuchen von dort aus auf meinen Blog zu posten, per ipod, aber ich kann für nichts garantieren.

Fotos sind nun auch per online Album hochgeladen.
Es waren zu viele um sie bei jedem Post nachträglich einzufügen.
Die Fotos von meinen Funden heute kommen nach.
Wer das Album anschauen will, der sendet mir bitte eine Mail oder kommentiert hier auf den Post mit seiner emailadresse, dann sende ich euch einen Link.

Liebe Grüße und bis Samstag spätestens. =)

Dienstag, 23. August 2011

tag5: wieder da!

Die letzten Tage habe ich einiges zu sehen bekommen und einiges erlebt.
Aber ich erzähle der Reihe nach....

Am Sonntag hieß ja plötzlich: Sachen packen und auf ins Kibbuz nach Sede Boqer.
Ganz ehrlich, wenn man seine Sachen urplötzlich packen muss und nur begrenzt Platz hat, den Rest zurücklassen muss und evtl. davon ausgehen muss, dass man die Sachen nicht wiedersieht.....da merkt man erstmal wie sehr man an seinem Besitz hängt! Ohne Mist!
Mit dem Bus war es schätzungsweise eine Stunde Fahrt, vielleicht ein klein Wenig mehr.
Der Ort liegt in der Wüste und als wir auf dem Gelände ankamen waren alle erstmal total begeistert, denn die Unterkunft lag direkt an einem Krater. Man hatte eine richtig tolle Aussicht auf die Landschaft unten, die Wüste.
Nachdem wir in unsere 5-6 Bettzimmer eingezogen sind, bin ich sofort zum Krater um Fotos zu machen und den Sonnenuntergang anzuschauen.
Später kamen dann die Sterne raus und alle saßen am Kraterrand, völlig fasziniert. Sogar Sternschnuppen waren zu sehen!
Zwei davon waren fast so lange zu sehen wie die auf Mallorca! =D
Um 21 Uhr kamen dann endlich die restlichen Leute (die an dem Tag erst gelandet waren) und wir bekamen Abendessen.
Ich bin ziemlich früh ins Bett gegangen, denn ich wollte am nächsten Morgen früh raus und den Sonnenaufgang schauen.

Montag, Tag 4:
Um 5.30 Uhr stand ich also am Kraterrand (ich weiß, sowas kennt man gar nicht von mir, um diese Uhrzeit!). Einpaar Leute mit denen ich verabredet war kamen auch dazu und wir sind ein Stückchen Richtung Sonne gegangen und haben uns an den Kraterrand gesetzt. Von einem leichten, dunkelroten Streifen entwickelte sich immer mehr Helligkeit, wobei es dauerte bis der erste Sonnenstrahl über den Hügel kam. Danach ging alles ratzfatz und die Sonne war innerhalb von 5 Minuten komplett zu sehen! Das muss man echt mal selbst erlebt haben, so unglaublich schnell geht das.
Hier gibt es so lustige Vögel, die so schnell rennen, dass es einfach nur lustig aussieht und man nicht anders kann als zu lachen. Die sind beim Sonnenaufgang am Krater rumgerannt.
Auch ein paar Steinböcke kamen ganz nah an uns ran.

Ich bin dann nochmal für eine halbe Stunde ins Bett, bis es dann Frühstück in der Dining Hall gab und wir danach vom Bus abgeholt wurden.
Dieser brachte uns alle nach Masada. Diese alte Stadt, bzw. ihre Überreste, befinden sich auf einem Berg. Wir sind dort in der Hitze hochgekrakselt und haben dann oben von Gunnar (einer der Leiter hier) einen Vortrag über Masada gehört, über die Archäologischen Besonderheiten und die Geschichte, über Theorien und Funde. War echt spannend!
Ich werde euch jetzt nicht alles hier aufschreiben, wer was wissen will, kann mich fragen wenn ich zurück bin (wenn ich es dann noch alles weiß!), was ich allerdings sagen will ist, dass König Herodes, den, den wir aus der Bibel kennen, Masada erbaut hat.
Von Masada aus hat man einen riesen Ausblick und kann das Tote Meer sehen! Wunderschön!
Wir haben uns alle Ausgrabungsstellen angesehen und sind nach 2 Stunden oder so mit einer Seilbahn vom Berg runtergefahren, so der Bus uns wieder aufgesammelt hat.

Von Masada aus ging es dann nach En Gedi. Eine Oase direkt am Toten Meer.
Dort bin ich den Abhang hinunter bis zum Meer gegangen und habe im Toten Meer gestanden!! Das ist Wahnsinn, sowas von salzig!
Überall am Uferrand sind Steine, die komplett oder teilweise mit Salz überzogen sind. Nachdemm man ein paar Schritte gegangen ist, sieht man einen Abhang hinunter (im Meer). Das Wasser ist ganz klar und man kann deutlich erkennen, dass dort alles weiß, mit Salzkristallen überzogen ist.
Da es so heiß war (41°C laut Anzeige) und nirgendwo Schatten bin ich nicht allzu lange geblieben und den Hügel wieder hochgeklettert. Als ich oben ankam war ich sowas von fertig!

Nach insgesamt 1,5 Stunden hat uns der Bus wieder abgeholt und wir sind zurück zur Herberge gefahren. 2 Stunden insgesamt.
Unterwegs sieht man ständig 'Beware of Camels' Schilder und ab und zu sieht man auch ein Kamel einfach irgendwo rumstehen und Sträucher fressen.

Wieder zurück hieß es schnell duschen und dann mit noch zwei anderen und Gunnar einkaufen fahren, denn er wusste nicht, was er für uns Vegetarier kaufen sollte, also sind wir mit und haben uns unser Abendessen selbst zusammengestellt. Dabei habe ich am Straßenrand noch einige Ausgrabungsstellen gesehen und Gunnar hat uns erklärt, was sie dort gefunden haben und welche neuen Erkenntnisse das für die Historie und auch die Religion ergibt.
Es handelt sich um Grabungsstellen aus der Zeit Davids und Salomos.
Sehr spannend alles, aber dieser Post wird schon mega lang. =)

Nach dem Abendessen bin ich ziemlich schnell ins Bett. Die Hitze macht einen fertig!

Dienstag, Tag 5:
Heute Morgen habe ich wieder mit ein paar Leuten den Sonnenaufgang geschaut, diesmal von einer anderen Stelle am Krater aus, wo eine aus Holz gebaute Hollywoodschaukel stand.
Danach bin ich auch wieder ins Bett. Schlafen bis zum Frühstück. =)

Nach dem Frühstück mussten unsere Sachen fertig gepackt in eien Raum geschlossen werden, weil wir schon auschecken mussten.
Dann sind wir mit dem Bus nach Maktesh Ramon gefahren. Das ist mitten in der Wüste.
Dort haben wir verschiedene Ausgrabungsplätze angesehen, also das, was noch da ist. Gegraben wird dort zur Zeit nicht mehr.
Das war so heiß!!! Ich bin fast eingegangen!
Man konnte die Luft vor Hitze flimmern sehen!

Auf dem Rückweg habe ich eine Sandhose entdeckt (ich weiß gar nicht ob der Begriff existiert......es war ne Windhose nur eben aus Sand)!
Schon faszinierend, aber drinstehen will ich nicht. =D

Nachdem wir in der Herbege noch zu mittag gegessen hatten sind wir zurück nach Be'er Sheva gefahren.
Und nun sitze ich in meinem Zimmer, habe endlich hier Internet =) und werde später noch Fotos hochladen.
Aber gleich erstmal Abendessen. =)

Bis morgen!


Zur derzeitigen Lage:
Sonntag haben Israelis und Hamaz einen Waffenstillstand ausgehandelt. Der hat bis jetzt angehalten und wir hoffen, dass er es weiterhin wird.
Demnach stehen wir nicht mehr unter Beschuss, sind zurück in Be'er Sheva und werden morgen wieder (oder ich erstmalig) auf Grabung gehen.
Also, jetzt läuft erstmal alles so, wie es ursprünglich geplant war.

Sonntag, 21. August 2011

tag3: ausquartierung

Nachdem heute Morgen stuendlich der Alarm ging werden wir heute in ein Kibbuz fahren und bis morgen bleiben.
Somit sind wir weiter oestlich und koennen (so die Ansage) dort nicht getroffen werden.

Wir bekommen einen Bus zur Verfuegung gestellt mit dem wir dort hinfahren.
Um 15 Uhr Ortszeit werden wir nochmal genau informiert und dann geht es danach irgendwann los.
2 reisen ab, weil sie nur noch weg wollen.

Wenn sich die Lage nicht verbessert, dann werde ich wahrscheinlich nach Jerusalem in in den Norden reisen (eine andere Theologiestudentin kommt dann evtl. mit) und dann frueher zurueckfliegen.
Das sind aber erstmal nur Gedanken bisher. Alles Weitere wird sich denk ich morgen ergeben. Hoffentlich!

Wenn alles nach Plan laeuft lest ihr also morgen wieder von mir.
Bis dann

Samstag, 20. August 2011

update

Kurz nachdem ich aus dem Computerraum weg bin, gab es wieder einen Alarm.
Diesmal flogen 14 Bomben, wovon 5 wohl in Be'er Sheva eingeschlagen sind und Haeuser zerstoert haben.
Die Waende haben gewackelt und es war echt laut. Und nun bekomme auch ich es mit der Angst zu tun.

Die Grabung fuer morgen ist jedenfalls erstmal abgesagt, da wir dann noch naeher an Gaza waeren. Beim Mittagessen wird dann geredet und auch mal gesagt, wie es vielleicht weitergeht.
Einige denken nun darueber nach frueher abzureisen und fuer heute Nacht sind ein paar Leute zusammengezogen mit ihren Matratzen, da keiner allein schlafen will.
Ich werde erstmal bei mir bleiben und wenn es mir zu bunt wird geh ich auch rueber zu den anderen.

Das war erstmal das Update.
Alles Weitere morgen

http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/146995

tag 2: ausruhen und schwimmen

Heute bin ich um 7 Uhr aufgewacht und dachte: cool, kein Alarm diese Nacht! =)
Dann habe ich weitergeschlafen und wurde um kurs nach 9 Uhr vom Alram geweckt! Shirt ueberziehen, Schuhe an, raus!!
Das Schlimmste ist eigentlich nicht der Alarm selbst, sondern das was danach kommt: Zuerst wird alles still und dann hoert man den Aufschlag der Rakete/Bombe oder was auch immer!
Als alles vorbei war bin ich wieder ins Bett und hab bis 12 geschlafen.

Nach dem Fruehstueck habe ich meine Sachen gepackt und bin rueber ins Schwimmbad. Das befindet sich auf der anderen Strassenseite und ich kann mit meiner Student ID Card kostenlos rein. =) Zum Glueck hat es auch am Sabbat auf.
Dort bin ich rumgeschwommen und hab in der Sonne gelegen. Dank meiner Vorbraeune aus Mallorca werd ich nun ganz schnell braun =D
Das Schwimmbad ist echt gross, hat 3 Becken und ganz viel Liegewiese mit Stuehlen und Liegen. Bei 33 C ist das auch echt gut so.
Sauna und Sprthallen gibt es auch, sowie ein Beachvolleyballfeld.

Gegen Abend bin ich dann wieder rueber, habe zu abend gegessen und nun sitze ich hier im Computerraum.

Gestern Abend hatte ich, nachdem ich geschrieben hatte, noch einige der anderen getroffen. Wir haben zusammengesessen und gequatscht und vor allem versucht uns gegen die kleinen Katzen zu verteidigen, die immer wieder ankamen und auf den Schoss sprangen und bekuschelt werden wollten.
Einer der anderen meinte, dass er vielleicht noch 2 Tage bleibt und dann seinen Flug umbucht und schon wieder zurueckfliegt anstatt bis zum Ende zu bleiben. Wegen der Attacken.
Mal sehen ob er das wirklich macht oder sich die Lage doch beruhigt.

Morgen frueh geht es dann auf zur Grabung. Das heisst um 4 aufstehen und um 5 Uhr losfahren!!! Deswegen werde ich jetzt gleich ins Bett verschwinden und hoffentlich eine ruhige Nacht haben, damit ich nicht beim Buddeln einschlafe! =)

Liebe Gruesse nach Deutschland und nach Texas, zu meinem kleinen Bruder und Thomas!

Freitag, 19. August 2011

tag1: fototour und ganz viel schlaf

Heute Morgen um kurz nach 5 Uhr bin ich durch die Sirenen aufgewacht. Meine Mitbewohnerin klopfte an meine Tuer und rief nur: wir muessen raus hier!
Also sprang ich aus dem Bett, warf meinen Schal ueber und stand dann im Schlafanzug draussen im Flur.
Gaza hat erneut auf Be'er Sheva gefeuert. Mit irgendwelchen Raketen. Deswegen der Alarm.
Im Flur ist es am Sichersten, weil es dort keine Fenster gibt und massive Betonwaende sind.
Nach etwa 5 Minuten konnten wir wieder ins Zimmer und ins Bett.
So ist es die letzten beiden Naechte wohl auch gewesen. Seit dem Terroranschlag wird wieder hin- und hergeschossen!
Einer der Teilnehmer hier schlaeft wohl nur noch in Anziehsachen und Schuhen, eine andere schlaeft wohl gar nicht mehr richtig. Das habe ich zumindest mitbekommen.

Ich muss sagen, ich bin ehrlich erstaunt und Gott echt dankbar. Mir geht es gut, nach den Sirenen hab ich direkt weitergeschlafen und keine Angst gehabt.
Wer weiss, vielleicht war meine Uebermuedung daran schuld und die Angst kommt noch. Aber im Moment bin ich sehr zuversichtlich, dass es nicht so ist.
Gott schenkt mir echt Gelassenheit und Ruhe.

Heute habe ich dann erstmal ausgeschlafen. Beim fertigmachen habe ich mir bloederweise erstmal den halben Ringfinger aufgeschnitten und war echt dankbar, dass ich die Pflaster, die ich eigentlich zu Hause lassen wollte, doch mitgenommen habe.
Nach einem kleinen Fruehstueck habe ich noch ein paar Lebensmittel eingekauft.
Anschliessend habe ich mich mit meiner Kamera auf den Weg durch die Umgebung hier gemacht. Auf dem Campus habe ich fotografiert und dann bin ich die Hauptstrasse entlang.
Vor dem Teachers' Building (Lehrergebaeude) campen seit ein paar Tagen einige Menschen. Ueberall sind Zelte und Protestplakate. Wogegen oder wofuer sie protestieren weiss ich allerdings nicht.
Irgendwann bin ich einen langen Pavillon entlang und in ein grosses Gebaeude. Leider stand alles nur auf Hebraeisch dran, sodass ich es zwar lesen, aber nicht verstehen kann (ich habe ja nur Alt-Hebraeisch gelernt und kein Ivrit).
Als ich durch die Sicherheitskontrolle war, habe ich den Pfoertner gefragt was dies fuer ein Gebaeude ist. Es war das Krankenhaus. Zuerst wollte ich direkt wieder gehen, aber er meinte ich koenne mich ruhig umsehen, ich duerfe nur keine Fotos machen.
Ein bisschen skeptisch bin ich also hinein.
Eine gute Entscheidung. =)
Das Krankenhaus ist riesig und echt schoen. Sehr modern. In einem Korridor hingen grosse......hmmm.......schwer zu sagen.......Bronzeplatten (schaetze ich mal), die so in Formen gegossen worden waren, dass sie dreidimensionale Bilder ergaben. Unter ihnen hingen Plaketten, wo zuerst auf Hebraeisch, dann auf Englisch ein Text stand. Bibeltexte!
Die Bilder zeigten Szenen au der Bibel, wie die Opferung Isaaks, die Verfuehrung im Paradies, Simson, dem die Locken abgeschnitten werden..... und noch viele mehr.
Es war sehr schade, dass ich nicht fotografieren durfte.

Nachdem ich noch durch den Krankenhauspark spaziert bin, bin ich wieder vom Gelaende runter und quer durch Nebenstrassen und an nicht vertrauensvoll aussehenden Strommasten wieder zurueck zum Campus.
Vorher habe ich noch die Bar fotografiert, in die mich gestern Abend noch die deutschen Studenten, die an der Ausgrabung teilnehmen, mitgenommen hatten. Die sind uebrigens sehr nett, die ich bisher kennengelernt habe.

Wieder im Zimmer bin ich erschlagen von dem Rumlaufen in der Hitze (ein bisschen Sonnenbrand hab ich schon) und doch ein bisschen zu wenig Schlaf eingeschlafen und habe den ganzen Nachmittag gepennt.

In der Abendsonne sass ich noch draussen und habe Zeitung gelesen, wobei das nicht lange geht. Die Sonne geht hier sowas von schnell unter; innerhalb von wenigen Minuten ist es dunkel.

Achja, ich habe nun einen kleinen Schatten. Eine der kleinen Katzen hier laeuft mir immer und ueberall hin hinterher hier auf dem Gelaende. Es ist echt herzzerreissend die ganzen Katzen hier zu sehen, besonders die Babies und sie nicht fuettern zu duerfen.

Fotos gibt es wie schon gesagt sobald mein Internet geht. Zur Zeit benutze ich noch den Computrraum.

So viel fuer heute.
Ich gruesse alle die hier lesen und wuensche euch und mir eine ruhige Nacht.

Donnerstag, 18. August 2011

angekommen!

Ich bin heile angekommen!
Nachdem ich von Brigit und Hansi nachts zum Flughafen gebracht wurde (danke euch, das war echt super lieb), und dann festgestellt habe, dass der Flughafen noch verschlossen war, hab ich ein nettes aelteres Paar kennengelernt und mich mit ihnen unterhalten, bis 1,5 Stunden spaeter endlich aufgeschlossen wurde.
Der Flug nach Muenchen war super.....ich hab ihn verschlafen und erst das Aufsetzen bei der Landung regristriert.
Umstieg dort lief auch alles ganz einfach und im Flieger konnte ich dann schoen Filme und Serien schauen wie ich wollte. =)

In Tel Aviv angekommen ging es durch die Passkontrollen, dann Gepaeck abholen, dann Geld tauschen. Leider funktioniert meine Karte wirklich nicht, sodass ich mit dem Geld, was ich mit habe auskommen muss.
Das wird eine Herausforderung!
Der Flughafen ist wunderschoen. Ueberall mit Wasserfaellen und Wassersaeulen.

Nachdem ich dann mein Zugticket gekauft hatte und am Bahngleis wartete, kam der Zug. Mit dem ging es bis Tel Aviv Hagana/ Da er auf der Strecke mal fuer eine Zeit stehen bleiben musste, bin ich in Hagana nur aus dem Zug rausgesprintet und in den Zug gegenueber, wo ich gerade noch eine Frau fragen konnte, ob er nach Be'er Sheva Universitaet faehrt. Zum Glueck ja.
Sie hat mir dann auch gesagt, wo ich aussteigen muss, ich bin naemlich immer wieder eingeschlafen.
Am Bahnhof wurde ich dann von Gunnar abgeholt. Er hat mir kurz den Campus gezeigt und mein Zimmer.
Ich sage euch: es ist eine Herausforderung und die zwei Wochen werden es definitiv!!!
Aber daran kann man ja wachsen.

Fotos bekommt ihr, wenn ich meinen eigenen PC nutzen kann. Mein Internetzugang ist noch nicht freigeschaltet.

Auf dem Campus war ich gleich mal einkaufen, damit ich morgen und uebermorgen was zu essen habe und dann hab ich mich eingerichtet.

Hier auf dem Campus laufen ueberall Katzen, vor allem Babykatzen rum!!

Falls ihr von den Terroranschlaegen gehoert habt, die heute veruebt wurden: keine Sorge. Hier ist es in Ordnung.
Es gab wohl 14 Tote und einige Verletzte, auch welche, die von hier sind. Aber es ist alles okay und ich weiss auch schon wo der Sicherheitsraum ist, falls der Alarm wieder losgeht.
Und der Campus ist ausserdem gesichert.

Nun denn, ihr hoert morgen wieder von mir.
Alles Liebe

Mittwoch, 17. August 2011

israel - mein abenteuer beginnt

wow, so schnell verging die Zeit!
Morgen früh geht es los nach Israel zu der Ausgrabung.
Meine Sachen sind gepackt, alles Nötige ausgedruckt und ich mach mich gleich auf den Weg zu Familie Spies, die mich zum Flughafen bringt.
Ich bin sehr nervös, dass alles klappt.
Wenn ich in Tel Aviv lande muss ich mit der Bahn zum Campus in Beer Sheva, was eine kleine Herausforderung wird.
Ein Abenteuer eben, das ganze.

Sobald ich kann werde ich mich hier melden und nach Möglichkeit alle auf dem Laufenden halten und vielleicht sogar das ein oder andere Foto posten. =)

Auf dann!
Bis bald