Dienstag, 23. August 2011

tag5: wieder da!

Die letzten Tage habe ich einiges zu sehen bekommen und einiges erlebt.
Aber ich erzähle der Reihe nach....

Am Sonntag hieß ja plötzlich: Sachen packen und auf ins Kibbuz nach Sede Boqer.
Ganz ehrlich, wenn man seine Sachen urplötzlich packen muss und nur begrenzt Platz hat, den Rest zurücklassen muss und evtl. davon ausgehen muss, dass man die Sachen nicht wiedersieht.....da merkt man erstmal wie sehr man an seinem Besitz hängt! Ohne Mist!
Mit dem Bus war es schätzungsweise eine Stunde Fahrt, vielleicht ein klein Wenig mehr.
Der Ort liegt in der Wüste und als wir auf dem Gelände ankamen waren alle erstmal total begeistert, denn die Unterkunft lag direkt an einem Krater. Man hatte eine richtig tolle Aussicht auf die Landschaft unten, die Wüste.
Nachdem wir in unsere 5-6 Bettzimmer eingezogen sind, bin ich sofort zum Krater um Fotos zu machen und den Sonnenuntergang anzuschauen.
Später kamen dann die Sterne raus und alle saßen am Kraterrand, völlig fasziniert. Sogar Sternschnuppen waren zu sehen!
Zwei davon waren fast so lange zu sehen wie die auf Mallorca! =D
Um 21 Uhr kamen dann endlich die restlichen Leute (die an dem Tag erst gelandet waren) und wir bekamen Abendessen.
Ich bin ziemlich früh ins Bett gegangen, denn ich wollte am nächsten Morgen früh raus und den Sonnenaufgang schauen.

Montag, Tag 4:
Um 5.30 Uhr stand ich also am Kraterrand (ich weiß, sowas kennt man gar nicht von mir, um diese Uhrzeit!). Einpaar Leute mit denen ich verabredet war kamen auch dazu und wir sind ein Stückchen Richtung Sonne gegangen und haben uns an den Kraterrand gesetzt. Von einem leichten, dunkelroten Streifen entwickelte sich immer mehr Helligkeit, wobei es dauerte bis der erste Sonnenstrahl über den Hügel kam. Danach ging alles ratzfatz und die Sonne war innerhalb von 5 Minuten komplett zu sehen! Das muss man echt mal selbst erlebt haben, so unglaublich schnell geht das.
Hier gibt es so lustige Vögel, die so schnell rennen, dass es einfach nur lustig aussieht und man nicht anders kann als zu lachen. Die sind beim Sonnenaufgang am Krater rumgerannt.
Auch ein paar Steinböcke kamen ganz nah an uns ran.

Ich bin dann nochmal für eine halbe Stunde ins Bett, bis es dann Frühstück in der Dining Hall gab und wir danach vom Bus abgeholt wurden.
Dieser brachte uns alle nach Masada. Diese alte Stadt, bzw. ihre Überreste, befinden sich auf einem Berg. Wir sind dort in der Hitze hochgekrakselt und haben dann oben von Gunnar (einer der Leiter hier) einen Vortrag über Masada gehört, über die Archäologischen Besonderheiten und die Geschichte, über Theorien und Funde. War echt spannend!
Ich werde euch jetzt nicht alles hier aufschreiben, wer was wissen will, kann mich fragen wenn ich zurück bin (wenn ich es dann noch alles weiß!), was ich allerdings sagen will ist, dass König Herodes, den, den wir aus der Bibel kennen, Masada erbaut hat.
Von Masada aus hat man einen riesen Ausblick und kann das Tote Meer sehen! Wunderschön!
Wir haben uns alle Ausgrabungsstellen angesehen und sind nach 2 Stunden oder so mit einer Seilbahn vom Berg runtergefahren, so der Bus uns wieder aufgesammelt hat.

Von Masada aus ging es dann nach En Gedi. Eine Oase direkt am Toten Meer.
Dort bin ich den Abhang hinunter bis zum Meer gegangen und habe im Toten Meer gestanden!! Das ist Wahnsinn, sowas von salzig!
Überall am Uferrand sind Steine, die komplett oder teilweise mit Salz überzogen sind. Nachdemm man ein paar Schritte gegangen ist, sieht man einen Abhang hinunter (im Meer). Das Wasser ist ganz klar und man kann deutlich erkennen, dass dort alles weiß, mit Salzkristallen überzogen ist.
Da es so heiß war (41°C laut Anzeige) und nirgendwo Schatten bin ich nicht allzu lange geblieben und den Hügel wieder hochgeklettert. Als ich oben ankam war ich sowas von fertig!

Nach insgesamt 1,5 Stunden hat uns der Bus wieder abgeholt und wir sind zurück zur Herberge gefahren. 2 Stunden insgesamt.
Unterwegs sieht man ständig 'Beware of Camels' Schilder und ab und zu sieht man auch ein Kamel einfach irgendwo rumstehen und Sträucher fressen.

Wieder zurück hieß es schnell duschen und dann mit noch zwei anderen und Gunnar einkaufen fahren, denn er wusste nicht, was er für uns Vegetarier kaufen sollte, also sind wir mit und haben uns unser Abendessen selbst zusammengestellt. Dabei habe ich am Straßenrand noch einige Ausgrabungsstellen gesehen und Gunnar hat uns erklärt, was sie dort gefunden haben und welche neuen Erkenntnisse das für die Historie und auch die Religion ergibt.
Es handelt sich um Grabungsstellen aus der Zeit Davids und Salomos.
Sehr spannend alles, aber dieser Post wird schon mega lang. =)

Nach dem Abendessen bin ich ziemlich schnell ins Bett. Die Hitze macht einen fertig!

Dienstag, Tag 5:
Heute Morgen habe ich wieder mit ein paar Leuten den Sonnenaufgang geschaut, diesmal von einer anderen Stelle am Krater aus, wo eine aus Holz gebaute Hollywoodschaukel stand.
Danach bin ich auch wieder ins Bett. Schlafen bis zum Frühstück. =)

Nach dem Frühstück mussten unsere Sachen fertig gepackt in eien Raum geschlossen werden, weil wir schon auschecken mussten.
Dann sind wir mit dem Bus nach Maktesh Ramon gefahren. Das ist mitten in der Wüste.
Dort haben wir verschiedene Ausgrabungsplätze angesehen, also das, was noch da ist. Gegraben wird dort zur Zeit nicht mehr.
Das war so heiß!!! Ich bin fast eingegangen!
Man konnte die Luft vor Hitze flimmern sehen!

Auf dem Rückweg habe ich eine Sandhose entdeckt (ich weiß gar nicht ob der Begriff existiert......es war ne Windhose nur eben aus Sand)!
Schon faszinierend, aber drinstehen will ich nicht. =D

Nachdem wir in der Herbege noch zu mittag gegessen hatten sind wir zurück nach Be'er Sheva gefahren.
Und nun sitze ich in meinem Zimmer, habe endlich hier Internet =) und werde später noch Fotos hochladen.
Aber gleich erstmal Abendessen. =)

Bis morgen!


Zur derzeitigen Lage:
Sonntag haben Israelis und Hamaz einen Waffenstillstand ausgehandelt. Der hat bis jetzt angehalten und wir hoffen, dass er es weiterhin wird.
Demnach stehen wir nicht mehr unter Beschuss, sind zurück in Be'er Sheva und werden morgen wieder (oder ich erstmalig) auf Grabung gehen.
Also, jetzt läuft erstmal alles so, wie es ursprünglich geplant war.

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